Fledermäuse sind zahlenmäßig die zweitgrößte Gruppe innerhalb der Säugetiere, aber die einzigen, die aktiv fliegen können. Da es im Winter keine Insekten gibt, verbringen die Fledermäuse die kalte Jahreszeit schlafend in frostsicheren Kellern, Stollen oder anderweitig geeigneten Plätzen. Sie senken dabei die Körpertemperatur auf wenige Grad über Null ab. Diese natürlichen, frostsicheren und ruhig gelegenen Überwinterungsquartiere werden aber leider immer seltener. Deshalb haben die Freunde des Eversten Holzes auf Anraten des Fledermausexperten Gottfried Walter mit finanzieller Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg eine „Großraum- und Überwinterungshöhle“ beschafft und in der Nähe des Spielplatzes aufgehängt: Die 36 Kilogramm wiegende Höhle zeichnet sich durch ein patentiertes Mehrwandsystem mit einem besonderen Isoliermaterial aus.Sie ist damit nicht nur als Überwinterungshilfe geeignet, sondern auch als Wochenstube, d.h. zur Aufzucht von Jungtieren, sowie zur Koloniebildung: Bis zu 160 Fledermäuse wurden in vergleichbaren Höhlen in Oldenburg bereits gezählt.
Beim Aufhängen der Höhle konnte unser Experte auch die Frage beantworten, warum wir bei der Fledermauswanderung durch Eversten Holz am Tag zuvor so viele Mückenfledermäuse gesichtet haben (neben einigen Zwerg- und Breitflügelfledermäusen sowie dem Großen und Kleinen Abendsegler): Vor etwa einem Jahr wurde er zum Studierendenwohnheimes am Pferdemarkt gerufen. Dort hatten sich etwa 60 Jungmückenfledermäuse in dessen Flur verirrt und fanden nicht wieder hinaus. Die Fledermausgruppe des Nabu half und brachte die Tiere ins Eversten Holz. Das neue Zuhause haben die Tiere offenbar akzeptiert 😉

